Manchmal soll es einfach so sein! Drei Wochen nach meinen Nervenzusammenbrüchen habe ich mir gedacht, dass ich unbedingt mal weider Menschen sehen müsste. Ich war bereits zum Shooting angemeldet, hatte aber natürlich kein Model dabei. Gut … ich wollte auch nur dahin um mal zu schauen, ob ich schon wieder mit „anderen Menschen“ zurecht komme oder ob mich das immer noch aus den Socken reißt. Ich hatte auch nur wenig Equipment mitgenommen …
Und als ich dann in der Bakerstreet war, da war da die Kati, die keinen Fotografen hatte. Wir haben erstmal stundenlang geredet und begannen dann den fotografischen Teil. Ich glaube, wenn ihr die Bilder seht, dann versteht ihr was ich meine, wenn ich behaupte ich hätte mich auf Anhieb in diese Frau verliebt. Ich finde das spürt man irgendwie in den Bildern. Kati ist eine umwerfende Frau! Nicht, dass sie sowas von bildhübsch ist – sie hat auch einen tollen Charakter.
Danke meine Liebe, dass ich dich kennenlernen durfte und dass du an diesem Tag nach so langer Zeit die Lust wieder in mir erweckt hast zu fotografieren! Dafür bin ich dir so unendlich dankbar!
Was ich besonders an meinem Hobby liebe ist, dass es mich voll und ganz aus dem Hier und Jetzt katapultiert. Ein Shooting zu organisieren, mit dem Model Kontakt aufzunehmen, Outfits zu planen (auch wenn später meist alles anders kommt als geplant :-)) das gefällt mir genauso gut, wie beim Shooting eine tolle Zeit zu haben und die Bilder später zu bearbeiten.
Ich habe mich jetzt das erste Mal getraut, in einer Facebookgruppe eine tfp-Ausschreibung zu machen. Als sich Ulli meldete, war ich total hin und weg, und das nicht nur von ihren Bildern, sondern auch von ihrer Kommunikationsstärke 🙂 wir schrieben und telefonierten und fanden schnell zueinander.
Am 12.03.2022 war es dann so weit, wir trafen uns in der Alten Mühle in Visselhövede. Eine tolle Location mit einer tollen Frau … Ulli passt einfach in die Welt, ich habe jede Sekunde des Shootings (und auch der ausgedehnten Pause in der Sonne) genossen.
Anfang Oktober bin ich mal ganz spontan für ein paar Tage nach Athen geflogen. Ich wollte einfach mal wieder raus und wenn es nur für drei Tage ist. Meine Kamera hatte ich zwar dabei, aber ihr wisst ja wie das ist – wenn man nur kurz irgendwo ist, dann hat man immens viel kulturelles Programm. Also ich habe das jedenfalls … will ja auch was sehen. Rumgammeln kann ich auch zu Hause 🙂
Hier also ein paar Handyaufnahmen (das erste und hoffentlich einzige Mal, dass ich Handyaufnahmen online stelle :-))
Vor langer langer Zeit, noch bevor es Corona überhaupt gab, hatte ich mir über Go2know eine Tour im Stasi Haftkrankenhaus gebucht. Und dann kam Corona … ich wollte mein Geld nicht zurück, sondern wollte da irgendwann mal hin.
1,5 Jahre später war ich dann jetzt endlich dort und auch wenn ich gar nicht mehr so auf Lost Places stehe, muss ich doch gestehen, dass mich der Ort fasziniert hat. Das lag aber vielleicht auch daran, dass wir einen Haftling dabei hatten, der damals sowohl mit dem Zug gefahren ist, als auch dort eingesessen hat. Das war mega interessant. Ich habe eigentlich mehr geschnackt, als Bilder gemacht *lach*
Im August hatte ich mir ganz spontan durch einen Post bei Facebook über shootingday die alte Mühle in Visselhövede gebucht.
Und manchmal soll es einfach so sein, wie es ist:
Mein ursprünglich eingeplantes Model hatte den Termin irgendwie verschleppt oder die Verabredung nicht zu Ernst genommen. Das Geld für die Mühle war bereits abgebucht – was tun? Ich traute mich, die wundervolle Immi auf Instagram anzusprechen. Sie hat so viele Follower, dass ich mich fast ein wenig schlecht fühlte *lach* Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie zusagte.
Als wir uns dann am Bahnhof trafen und gemeinsam zur Mühle fuhren, da habe ich auf der fast 1stündigen Fahrt eine total nette, sympathische, etwas „irre“ Frau kennengelernt, die mir direkt ans Herz gewachsen ist. Manchmal soll das einfach so sein.
Und diese Bilder sind bei dem Shooting entstanden:
Auf dem Weg in unser Hotel in Quedlinburg sind wir über die Landstraße gefahren. Nach einem kleinen Stopp, bei dem wir viel Schnapps an einem urigen Kiosk auf nem Berg eingekauft hatten, sah ich plötzlich eben von diesem Ort aus die alte Eisenhütte.
Ihr kennt mich … klar bin ich da rein. Aber ohne Helm und festes Schuhwerk wollte ich dann doch nicht in das ganze Gebäude gehen und habe mich nur in den anliegenden Nebengebäuden umgesehen.
Wir sind erneut als Zeitzeuge tätig geworden. Diesmal zog es uns in eine alte Teppichfabrik in der Nähe von Hamburg. Die Teppichfabrik ist in 2013 / 2014 in Insolvenz gegangen. Das Gelände ist riesig und es gibt viel zu erkunden. Es war einer unserer längsten Lost Place Aufenthalte … wir haben nicht nur schöne Fotomotive gefunden, sondern auch noch einige Dokumente. Der Platz konnte richtig auf mich wirken – vor meinem geistigen Auge konnte ich die Menschen dort schaffen sehen. Hier mal ein Eindruck von dem Gelände:
Wir betraten das Gelände neben einer der ersten Lagerhallen. Nach Betreten dieser Lagerhalle, sind wir als erstes in das obere Stockwerk gegangen und fanden uns hier recht schnell in der Kantine und bei den Sozialräumen wieder. Beim Betrachten der Kücheneinrichtung fiel mir auf, wie veraltet diese Geräte dort waren. Wenn ich mir überlege, dass es diesen Lost Place noch gar nicht so lange gibt, dann kommt mir der Gedanke auf, dass hier lange nichts investiert worden ist. Die Kantine dient jetzt den Sprayern als Arbeitsplatz.
Wenn man das Gebäude mit der Kantine verlässt läuft man direkt in den Haupteingang rein. Hier gab es wohl eine Empfangsdame oder einen Empfangsherren, der komplett hinter Glas abgeschottet war – das fand ich etwas befremdlich – aber nun gut. Wenn man rechts abbog kam man direkt in den Vorführraum. Ein schöner heller großer Raum, ich kann mir gut vorstellen, wie hier die Vertriebsmitarbeiter Kundengespräche führten! Wenn man durch die versteckte Tür hinter dem Empfangsbereich geht, dann kommt man direkt in die Poststelle:
Natürlich wurden den Kunden die vielen unterschiedlichen Teppichmuster vorgeführt. Es gab hiervon ganz viele – ich habe sie angefasst, ihre Struktur gespürt. Das haben gewiss auch die Kunden gemacht und sich dann einen schönen Teppich ausgesucht!
Wenn man am Empfang nach links abbog kam man in den Bürobereich. Die schön geschwungene Treppe führte direkt in das Obergeschoss, in dem man an einer vermutlich – jedenfalls in meiner Fantasie – älteren gutherzigen persönlichen Sekretärin vorbei musste, um zum Chef ins Büro zu kommen. Die Sekretärin hatte eine eigene kleine Küchenzeile im Schrank versteckt. Es gab sonst nirgendwo eine Pantry, daher vermute ich, dass dieser Ort dafür genutzt wurde, dem Chef schnell mal was warm zu machen oder einen Kaffee für ihn und Besuch aufzusetzen. Beeindruckend waren für mich auch die Büroräume der Mitarbeiter, das nenne ich mal Großraumbüro – mir war gar nicht klar, das es sowas damals schon gab.
Ein wirkliches Highlight dieses Besuchs war für mich die Spinnerei. Hier lagen auch noch viele Dokumente auf dem Boden rum, so dass ich einen Eindruck von der Arbeitsweise kriegen konnte. Ich kann mir denken, dass das Unternehmen jahrelang wirklich erfolgreich war und dann aber leider nicht mit der Zeit gegangen ist. Wenn ich mir die Belege anschaue, dann vermute ich mal, dass der Personalkostenanteil zu hoch war und sie so nicht mehr konkurrenzfähig zu im Ausland produzierenden Betrieben waren. Das ist aber nur meiner Fantasie entsprungen. Allerdings haben wir auch Dokumente finden können, die von einer Softwareumstellung berichten. Vielleicht wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft? Keine Ahnung … hier habt ihr mal einen Eindruck von der Spinnerei – einfach beeindruckend:
In der Spinnerei und auch in den Lagerhallen konnten wir noch viele Detailaufnahmen der produzierten Ware machen:
Der Abschluss unserer Tour führte uns noch ins Lager. Ich habe mich doch sehr in meine Ausbildungszeit zurückversetzt gefühlt. Das war im Jahr 2001 bis 2003 – die Teppichfabrik ist jedoch erst in 2013/2014 in Insolvenz gegangen. Also 12 Jahre nach meiner Ausbildung … und doch sah es dort im Lager genauso manuell strukturiert aus, wie 12 Jahre zuvor in meinem Ausbildungsbetrieb. Es tut mir im Herzen weh, sowas zu sehen. In meiner Fantasie mit meiner Berufserfahrung kann ich mir natürlich ausmalen, wie sich das damals alles abgespielt hat … aber diese Vermutungen schreibe ich jetzt hier mal nicht.
Ich war mal wieder mit Stephie ein wenig „wandern“ – wie so häufig auf der Suche nach verlassenen Orten.
Diesmal zog es uns nach Kellinghusen. Die Anfahrt war gewöhnungsbedürftig lang, da die Straße gesperrt war – das führte auf dem Rückweg zu einer doch langen Fahrt über die Dörfer *lach*
Auf das alte Militärgelände in Kellinghusen sind wir über Komoot aufmerksam geworden. Natürlich ist das eher ein öffentlicher Lost Place – viele Familien waren unterwegs und sind Spazieren gegangen. Wir hatten aber auch hervorragendes Wetter.
Wie immer möchte ich einfach Momente festhalten … die Welt dreht sich so schnell, und wer weiß, was aus diesem Gelände mal werden wird. Ein Fahrradfahrer hat uns erzählt, dass es noch vor nicht allzu langer Zeit dort viel besser erhalten aussah. Wie so häufig viel Zerstörung … schade …
Wir waren heute endlich mal wieder auf Tour. Lang lang ist es her … viel zu lang. Ich solle mehr meinen Hobbies in der Freizeit nachgehen, sagte mir jemand vor kurzer Zeit. Solche Ratschläge nehme ich gerne an!
Auf dem Programm stand heute die verlassene Villa in Bahrenfeld. Laut Morgenpost wohl der bekannteste Lost Place in Hamburg.
Ein Eindruck vom Gebäude:
Ja und dann sind wir da natürlich rein in die Hütte 🙂 Natürlich – wie sollte es auch anders sein: ich fand einen Schuh … und wie ich so bin, steckte ich mir den in die Hosentasche und trug ihn durchs Haus 🙂 Aber er hat dann seinen Platz gefunden … von Sonnenstrahlen beschienen …
Laut dem Artikel der Morgenpost hat hier bis 2018 noch jemand gelebt – so sah das für uns nicht aus. Natürlich war auch schon wieder – wie so häufig – die Zerstörungswut meiner Mitmenschen nicht zu übersehen. Ich kann das immer nicht verstehen. Ich komme und verlasse den Ort genauso wie ich ihn vorgefunden habe (nur der Schuh steht jetzt woanders!) … ich mach nix kaputt, behandele den Ort mit Respekt und sehe mich als Zeitzeugin.
Aber auch einige friedvolle künstlerische Installation bot uns dieses Haus:
Und hier noch ein paar farblose Eindrücke vom heutigen Tag: